Monatsarchiv: Dezember 2011

Und wir sehen schon den Stern, 20

Schneebedeckte Tannenbäume,
vereister See,
Dezemberträume.
Mandelsplitter Honigkuchen,
bei Kerzenlicht
den Nik’laus suchen.
Silberheller Mondenschein
leuchtet uns ins Herz hinein.
Sternenfunkelglitzerglanz
Der Himmel zeigt den schönsten Tanz.
Kinderaugen glitzern fein
gemeinsam mit den Sternelein.
See und Fluß sind zugefroren
kalte Nasen, rote Ohren.
Schlittenfahrt und Schneeballschlacht
wir warten auf die Heil’ge Nacht. !

Astrid Hinkelmann

Adventssterne, 20. Dezember

Schneeflocken – tanzende Sterne

Schneekristalle – vergängliche Schönheiten.  Nur aus Wasser und Eis und doch jeder Stern eine zauberhafte Schönheit. Keine Schneeflocke gleicht der anderen – so sagt man. Doch keiner hat je alle Schneeflocken miteinander verglichen. Die einen berechnen Symmetrien, die anderen freuen sich einfach an der Schönheit

Was für ein Zauber ist eine Schneeflocke. Nichts als Eis und Wasser und doch ist jede Flocke ein Wunder. Einzigartig.

Was für ein Zauber ist doch der Mensch. Auch er besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Auch hier ist jeder Mensch anders. Jeder Mensch ein Wunder.

***

wir lächeln,
wenn ein kind versucht,
eine schneeflocke
nach hause zu tragen.
was tun denn aber die dichter?

toyotama tsuno

Und wir sehen schon den Stern, 19

Ideale sind wie Sterne: man kann sie nicht erreichen,
aber man kann sich nach ihnen orientieren.
Carl Schurz 1829 1906

Adventssterne, 19. Dezember

Ein Stern wie dieser

Ein Stern müsste dasein
nicht nur für den Zeitraum dieser besonderen Nacht,
sondern so wie das plötzlich erstarrte Signal eines
Leuchtturms eindringlich und anspruchsvoll, hoch über den
Wogen der Dunkelheit und über den unsichtbaren Pfaden
der See.

Ein Stern müsste dasein
Und den Pfeil seiner Warnung richten auf unsere Herzen und
auf die arme Gewohnheit der Tage, an denen wir Nachbarn
sind und doch so bittere Feinde, und die wir verstreichen
lassen ohne die Wegzehrung der Liebe, und ohne das
Zeichen genau zu begreifen, so wie die schweigsamen
Hirten es taten in der bebenden Kelter der Botschaft, am
Rande der engen Oase von Bethlehem.

Ein Stern müsste dasein
Aufgegangen über der klirrenden Kälte der Stadt und
unbeweglich für die Spanne von Stunden auf die ferne
Spitze unserer Blicke gesetzt, damit wir alle ihn ansehen
und Heimweh haben nach der Flamme des Trostes, nach der
verzeihenden Hand unserer Feinde, nach dem Blickfeuer der
wirklichen Wahrheit.

Ein Stern müsste dasein
Hoch über dem alten Wahnsinn der Erde nicht nur für den
Zeitraum dieser besonderen Nacht, damit wir aufblicken
können und Frieden finden.

Peter Laregh

Backen 2011

Auch dieses Jahr hab ich mich wieder ins Backen gestürzt, zwar hatte ich nicht wirklich Zeit, aber es war dann doch sehr entspannend. Dieses Jahr mal etwas früher, da ich auch meinen Vater mit „Gutsle“ versorgen wollte. Aber zum Aufschreiben komme ich erst heute. Das Aufschreiben hat sich schließlich bewährt. Diesmal gab’s:

Mandelmonde
aus Brigitte Plätzchen 2010
Dieses Jahr habe ich sie wieder etwas dicker als letztes Jahr gemacht, war mandeliger, letztes Jahr eher marmeladig. Ist beides gut. Mandelmonde gehen schnell und sind prima. Mandelkekse müssen einfach sein.

Zitronen-Heidesand
aus Brigitte-Plätzchen 2007
sehr lecker, durch gebräunte Butter, Meersalz und Zitronenschale etwas Besonderes.
Man kann sie durchaus knusprig backen. Und auch etwas dünner als im Rezept habe ich sie geschnitten. Sie sind tatsächlich sehr weich im warmen Zustand, da muss man ein wenig aufpassen. Ich habe den Zitronenzucker in den Teig gekippt, bzw. oben drüber vor dem Backen (bräunt etwas mit) Denn nach dem Backen hält der Zucker ja nicht mehr darauf. Man darf nur nicht zuviel Salz nehmen …

Mango-Ingwer-Taler
Das Rezept ist, wie so oft, vom Küchenteufel, da weiß ich, dass die Rezepte stimmen. Und tatsächlich, sehr schnell, sehr lecker. Ich hab mehr Mangos wie Ingwer genommen, aber das ist Geschmackssache. Nur waren meine Mangos und Ingwerstückchen noch recht feucht, das ging dann nicht im Häcksler. Da hilft nur von Hand schnippeln. Aber wunderbar, mit so einem leichten Fruchtgeschmack. Es war eine ganz ordentliche Menge

Walnusshappen
Das sind die wunderbaren Plätzchen vom vorletzten Jahr, zum Glück fiel mir wieder ein, wie sie heißen.  Woher sie sind, weiß ich ehrlich gesagt, gar nicht. Ich nehm statt 50 g Nüsse 100g, das hat nicht geschadet.

Zitronen-Schoko-Ecken
Auch diese gab’s schon letztes Jahr, das Rezept habe ich von Anke Gröner. Dieses Jahr waren sie fester. Also keine Schlumpf-Mützen mehr. Geschmeckt haben sie aber genausogut. Diesmal auch die volle Ladung Zitronat. Wenn man es wirklich fein hackt, sind sie klasse.

Vielleicht gibt es noch eine Back-session zusammen mit dem Klabauter und meinem Vater. Wir werden sehen…

Und nun die Rezepte:

Mandelmonde
Zutaten für etwas 55 Stück
Für den Teig:
½ Zitrone (Bio)
1 Eiweiß
140 Gramm Puderzucker
200 Gramm Mandeln (ungeschält und gemahlen)
Puderzucker (zum Bearbeiten)
Zum Bestreichen:
40 Gramm Quittengelee (oder Apfelgelee)
80 Gramm Puderzucker
3 EL Zitronensaft

Zubereitung
Für den Teig:
Die Zitrone heiß abspülen, trocken tupfen und die Zitronenschale fein abreiben. Die Zitrone auspressen.
Das Eiweiß mit den Quirlen des Handrührers steif schlagen. Dabei nach und nach den gesiebten Puderzucker dazugeben. Zum Schluss noch 1 TL Zitronensaft unterrühren. Mandeln und Zitronenschale unter den Eischnee heben. Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt für 1 Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 120 Grad, Umluft 100 Grad, Gas Stufe 1 vorheizen. Den Teig portionsweise aus dem Kühlschrank nehmen und in einem großen aufgeschnittenen Gefrierbeutel (6 l) knapp 1 cm dick ausrollen. Den Gefrierbeutel aufklappen und aus dem Teig Halbmonde (etwa 4 cm groß) ausstechen. Das geht gut mit einem dünnwandigen Glas: Das Glas immer zu einem Drittel auf den Teig setzen und so einen Halbmond von der Teigplatte abtrennen. Dabei zwischendurch den Glasrand oder die Ausstechform in Puderzucker drücken, damit der Teig nicht daran festklebt. Die Halbmonde auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen.
Zum Bestreichen:
Das Gelee erwärmen, glatt rühren und die Monde damit bestreichen. Im Backofen auf der mittleren Schiene etwa 15 Minuten backen.Dann die Temperatur auf 100 Grad, Umluft 80 Grad, Gas Stufe ½ herunterschalten und etwa 10-15 Minuten weiterbacken. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Puderzucker und Zitronensaft zu einem pastösen Guss verrühren und die Mandelmonde damit bestreichen. Guss trocknen lassen.

Zitronen-Heidesand
Zutaten für etwa 50 (große) Stücke
250 Gramm Butter
2 Zitronen (Bio)
250 Gramm Zucker (+ 3-4 EL)
½ TL Meersalz
400 Gramm Mehl

Zubereitung
Die Butter in einem kleinen Topf leicht bräunen, in eine Rührschüssel geben und im Kühlschrank fest werden lassen.
Die Zitronen heiß abspülen, gut trocken tupfen und die Schale fein abreiben. 1 EL Zitronenschale und 3-4 EL Zucker mischen und beiseite stellen.
Butter mit den Quirlen des Handrührers cremig schlagen. Den restlichen Zucker, 1 EL Zitronenschale und Salz unterrühren. Das Mehl nach und nach dazugeben und schließlich mit den Händen schnell zu einem glatten Teig verkneten.
Den Teig zu 2 viereckigen Stangen (etwa 4 cm dick und 25 cm lang) formen. Der Teig ist eventuell leicht bröckelig. Die Teigstangen in dem Zitronenzucker wälzen, in Frischhaltefolie wickeln und für etwa 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Restlichen Zitronenzucker aufheben.
Den Backofen auf 180 Grad, Umluft 160 Grad, Gas Stufe 3 vorheizen.
Jede Teigstange mit einem scharfen Messer in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Plätzchen dann vorsichtig auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen. Im Ofen etwa 15-20 Minuten backen.
Die Heidesandplätzchen einzeln vorsichtig auf ein Kuchengitter legen. Die Kekse sind mürbe und zerbrechen leicht. Die warmen Kekse mit dem restlichen Zitronenzucker bestreuen. Abkühlen lassen.
Tipp: Die Heidesandkekse sind im warmen Zustand sehr zerbrechlich. Abgekühlt werden sie stabiler.

Mango-Ingwer-Taler
100 Gramm getrocknete Mango und 100 Gramm getrockneten, kandierten Ingwer in feine Würfel schneiden oder kleinhacken.
450 Gramm Butter mit 300 Gramm Zucker cremig rühren.
2 Eigelb, 600 Gramm Mehl, 1 Prise Salz, 100 Gramm gehackte Mandeln dazu geben. Nacheinander, bittesehr. Die kleingehackten Trockenfrüchte dazu.
Eine Kugel formen, in Folie wickeln und im Kühlschrank eine Stunde kalt stellen. Dann zwei oder drei Teigrollen formen und wieder in Folie gewickelt für nochmal drei Stunden kalt stellen.
Danach Taler schneiden (so ein halber Zentimeter Dicke) und bei 180 °C Umluft (vorgeheizt) auf Backblechen (mit Backpapier ausgelegt) so ungefähr 10 Minuten backen. Auskühlen lassen.

Gefüllte Walnusshappen
Zutaten für 70 Stück

Teig:
50 Gramm     Walnusskerne
150 Gramm     Zucker
170 Gramm     weiche Butter
1 Prise     Salz
1     Ei
280 Gramm     Mehl
60 Gramm     Raspelschokolade
Füllung:
250 Gramm     Zartbitter-Schokolade
50 Gramm     Zucker
150 Gramm     Schlagsahne

Zubereitung
Für den Teig:
Die Nüsse fein hacken. Zucker, Butter und Salz mit den Quirlen des Handrührers cremig aufschlagen. Das Ei unterrühren. Mehl, Raspelschokolade und Nüsse zugeben und den Teig mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie gewickelt für mindestens 4 Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen und gut durchkühlen lassen.

Backofen auf 200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4 vorheizen. Den Teig nochmals kurz kneten und portionsweise in einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel etwa 3 mm dick ausrollen. Etwa 140 runde Plätzchen mit gewelltem Rand (Ø 3 cm) ausstechen und auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen. Im Backofen 8-10 Minuten backen.

Für die Füllung:
Schokolade in Stücke brechen. Zucker in einem Topf erst schmelzen, dann leicht bräunen (karamellisieren) lassen. Schlagsahne zugießen (Vorsicht, es spritzt!) und so lange kochen, bis sich der Karamell aufgelöst hat. Die heiße Mischung über die Schokolade gießen und so lange rühren, bis sie sich aufgelöst hat.

Creme etwa 4 Stunden abkühlen, bis sie streichfähig ist. Auf die Hälfte der Plätzchen je einen kleinen Klacks Creme geben und ein unbestrichenes Plätzchen darauf setzen.
Zubereitungszeit: 60 Minuten

Schokoladen-Zitronen-Ecken

Das Rezept reicht für 50 Stück.
120 g Zitronat fein hacken und mit
4 EL Limencello begießen. Zwei Stunden lang ziehen lassen.
150 g Bitterschokolade (70%) in kleine Stücke hacken. Weitere
150 g Bitterschokolade schmelzen.
500 g gemahlene Mandeln mit
350 g Zucker,
100 g Puderzucker,
1/2 TL Kardamom und
1 Prise Salz mischen. Zusammen mit den Schokostücken, der flüssigen Schokolade und dem Zitronat plus
3 Eiweiß
in der Küchenmaschine mit den Knethaken zu einem Teig verarbeiten (Handmixer tut’s auch). Den Teig auf einer bemehlten (bemehlten!) Arbeitsfläche 25 x 25 cm groß ausrollen. Ich habe zuerst noch Mehl auf die Teigplatte gegeben, um sie auszurollen, weswegen meine Backwerke leider etwas weißlich aussehen. Bessere Idee: eine Lage Backpapier auf den Teig legen. Teigplatte in 5 x 5 cm große Quadrate schneiden und diagonal halbieren. Die Dreiecke im Abstand von 2 cm auf mit Backpapier belegte Bleche legen. Im auf 240° vorgeheizten Backofen auf der 2. Schiene von unten für 4 bis 5 Minuten backen. Nach dem Abkühlen
100 g Zartbitterkuvertüre schmelzen, die Schokoecken hineintauchen und mit
50 g Zitronat verzieren.

Und wir sehen schon den Stern, 18

Adventssterne, 18

Der Weihnachtsstern, oder auch ganz offiziell: Poinsettia, bzw Euphorbia pulcherrima genannt. Von Alexander Freiherr von Humboldt nach Europa gebracht, ist Weihnachten heute nicht mehr ohne diese Pflanze denkbar.

Wir lieben die rote Blüte – die doch gar keine Blüte ist, sondern nur rot gefärbte Blätter. Die eigentliche Blüte ist grün und unscheinbar. So lehrt uns der Weihnachtsstern, genau hinzuschauen und zu erkennen, dass es nicht immer die perfekte Blüte benötigt. Alles hat seinen Reiz, auch die bunten Blätter.

Dazu eine Legende:

Eine alte Weihnachtsgeschichte berichtet von einem kleinen mexikanischen Mädchen, daß so arm war, daß es kein Geschenk kaufen konnte, um es am Heiligen Abend in die Kirche zur Krippe zu bringen.
Traurig blieb es vor der Kirchentür stehen und sah zu, wie die anderen ihre Geschenke hineintrugen.

In der Nähe befand sich eine steinerne Engelsfigur, die fast ganz von Unkraut überwuchert war. Das kleine Mädchen begann das Unkraut auszureißen, als es eine Stimme hörte: “ Bringe dieses Unkraut in die Kirche, und das Christkind wird dich und die Pflanzen segnen.“
Das Mädchen sammelte einen Arm voll Unkraut und ging in die Kirche zur Krippe. Da wurden die Blätter an der Spitze jedes Stengels plötzlich leuchtend rot, als würden sie brennen.

Seither ist diese Blume ein Weihnachtssymbol. Sie heißt Poinsettia, aber die Menschen nennen sie Weihnachtsstern.

Birgitt Aurbach

Sternschnuppen:
Was für schöne gebackene Sternkekse
und schlichte Sterne sind einfach am schönsten

und noch eine ergänzte Sternschnuppe:
ein Rezept für einen Weihnachtscocktail „Pointsettia
aber ohne Gewähr ;-)

 

Und wir sehen schon den Stern, 17

Ah, Sternenlüfteschwall wie rein
Mörike

***

Wer den Himmel auf Erden sucht, hat im Erdkundeunterricht geschlafen. Stanislaw Jerzy Lec

Adventssterne, 17. Dezember

abendstern
und
morgenstern
sind ein und derselbe

einmal
führt er die nacht
einmal
den tag herauf

verlässlicheres gibt
es nicht

Detlev Block