„Die meisten feiern mit der Familie“
Zeitungsüberschrift
„Die heilige Familie gibt es nur im Dreierpack“
Krippenverkäufer
Weihnachten ist das Fest der Familie – Familien, mehr oder weniger vollständig, zelebrieren die heilige Familie. Vater, Mutter, Kind – in trauter Zusammenkunft: „das traute hochheilige Paar mit dem holden Knaben im lockigen Haar“. Die Erwartungen, die die Bilder der heiligen Familie wecken, werden den Familien übergestülpt.
Doch die heilige Familie ist keine Modellfamilie. Nach heutigen Gesichtspunkten sowieso nicht, sie ist eher eine Patchworkfamilie. Und eine große Familie allemal, aus der Bibel weiß man von mindestens 6 Geschwister, 4 Brüder sind namentlich erwähnt, ebenso gab es mindestens 2 Schwestern. Das Familienleben stand auch nie im Vordergrund. Jesus sagte sich früh von seiner Familie los. „Weib, was hab’ ich mit dir zu schaffen?“ herrschte er seine Mutter bei der Hochzeit von Kaana an. Und von seinen Jüngern forderte er, die Familie zu verlassen. Jesus bedeutete geistige Verwandtschaft mehr als leibliche Verwandtschaft.
Und dennoch wurde daraus im Laufe der Jahrhunderte ein Bild einer idyllischen Familie gestrickt. Das unser heutiges Weihnachtsfest vor allem dem biedermeierlichen Familienbild entspricht, als pädagogisches Fest für Kinder habe ich ja schon öfters erwähnt.
Aber ist das nicht auch tröstlich? Es war nicht alles perfekt, es war nicht wie im Bilderbuch. Weihnachten geht nicht nur Familien etwas an und Weihnachten ist nicht das Fest der perfekten Familie. Weihnachten ist das Fest der Hoffnung und der Umkehrung der Geschichte, wie im Kleinen etwas ganz Großes entsteht. Jenseits aller Idylle. Ganz irdisch und menschlich.
„Denken Sie immer daran: Weihnachten ist das Fest der unheilen Familie.“
Johanna Haberer
„Schau“, beschwichtigt er, „was erzählt diese Geschichte denn sonst, wenn nicht, dass das Leben auch unter den widrigsten Umständen weiter geht? Gott ist ein Mitläufer. Er ist dabei, egal wo. Er sitzt an deinem Tisch. Er wählt nicht die üppigste Tafel und nicht die glücklichsten Kinderaugen. Er ist da wie dort. Gib, was du kannst. Nimm, was da ist. Das reicht. Frohe Weihnachten!“
Susanne Niemeyer
Das lasse ich gerne auf mich wirken!
Lieben Morgengruss,
Brigitte