Bei einem spontanen Besuch der Nacht der offenen Kirchen in Stuttgart gab es neue Kirchen zu entdecken, die ich noch gar nicht kannte:
Beispielsweise die Schlosskapelle im Alten Schloss, von 1558, der erste protestantische Kirchenneubau in Württemberg. Was als erstes auffällt, wenn man hineinkommt, sie ist quergestellt. Man kommt also an der Mitte der Langseite hinein und gegenüber ist eine Apsis mit dem Altar. Somit sitzen alle nah an Altar und Kanzel, eine echte Predigtsaalkirche.
Eine sehr besondere Kirche, wie selbst die nächtlichen Knipsfotos zeigen. Auch wenn sie doch sehr neogotisch ist. Oder gerade deswegen? Gerade habe ich noch gefunden, dass sie sogar ganz, ganz selten geöffnet ist, nämlich Mittwochs von 13 – 14 Uhr, aber natürlich nur im Sommer.
Noch spannender: die Veitskapelle in Mühlhausen. Wieso ich diese Kirche noch nicht kannte, ist mir ein Rätsel. Eine gotische Kapelle von 1380, deren Besonderheit die Bemalungen aus der Zeit um 1400 bis 1440 sind. Ursprünglich, wie früher üblich, knallbunt, ist sie heute immer noch sehr farbenprächtig, wenn sich auch manche Farben verändert haben. („Die Heiligenscheine waren quietschgelb“, wie die Pfarrerin bei ihrer Führung erklärte)
Hier kann ein Bild keinen ausreichenden Eindruck vermitteln, man muss sie sehen – oder noch besser eine Führung mitmachen.
Ab Ostersonntag 5.4. ist die Veitskapelle bis zum 18.10.
an Sonntagen und Dienstagen von 14.00-16.30 Uhr für „Passanten“ geöffnet.
auch in der Stiftskirche gab es Neues zu entdecken. So fällt beim Blick von der Empore normalerweise nur das moderne Dachtragwerk auf.
Aber an diesem Abend leuchtet auf einmal dieser Engel:
Und beim Weg zurück, schaut man auf einmal nach oben und entdeckt dort „mittelalterliches Multimedia“:
Das Pfingstloch? Das hatten wir doch schon einmal. Und so schließt sich wieder der Kreis zum Adventskalender.
Verlockende Fotos, leider alles ein bisschen zu weit weg. Trotzdem danke.