Aquarelle

Eine wunderschöne Ausstellung habe ich gesehen, die ich nur weiter empfehlen kann. Geht allerdings nicht mehr so lange.

 

Heribert Friedland malt Aquarelle. sehr klein, sehr fein und das schon seit über 50 Jahren. Aquarelle von ihm werden in Esslingen in der Villa Merkel gezeigt, oft Bildern aus der grafischen Sammlung gegenübergestellt.

 

Ich fand vieles dabei sehr faszinierend:

 

Zum Beispiel wie jemand seit über 50 Jahren das Thema der Aquarelle immer wieder durchdekliniert, sich an diesem Thema buchstäblich festbeißt. Und das auf eine Weise, die gar nicht sehr aquarelltypisch ist. Sie wirken sehr konstruiert, sind für Aquarelle oft sehr stark konturiert, Farben vermischen sich nicht so, wie man es von Aquarellen kennt. Er bleibt mit einer Hartnäckigkeit bei seinen Aquarellen und perfektioniert sie, Bild um Bild. Mit wunderbaren Farben.

 

Aber auch wie groß doch die so kleinen Bilder wirken. Sie haben eine innere Größe. Sie wirken sehr persönlich, man kann sie im Grunde nicht zusammen ansehen, weil mehr wie eine Person gar nicht davor stehen kann. Sie haben auch keine Raumwirkung, so ein Bild ist nicht dazu gemacht, das Sofa zu schmücken. Es wirkt nur, weil es eben jetzt und hier ist.

 

Die Gegenüberstellung von Aquarellen und ihren Vorbildern, Anregungen, Impulsen etc. fand ich sehr informativ. Zu sehen, was ihn an einem Bild begeistert hat und wie er es komplett anders umgesetzt hat, das kann man ja so sonst nicht sehen. Und wer gibt schon zu, welche Einflüsse einen geprägt haben?

 

Überhaupt war ich seit langem wieder auf einer Kunstführung. Und es war einfach anregend, zu spüren, wie jemand so voller Begeisterung für die Kunst ist, sehr persönlich vom Künstler erzählt (Friedland hat übrigens sein Atelier in Esslingen auf der Hochwacht), eigene Assoziationen dazu benennt und einfach Spaß an der Kunst vermitteln kann.

 

Für mich hört Malerei ja in den zwanziger Jahren auf. Alles was danach kommt, kann ich nur noch mit „gefällt mir“, „gefällt mir nicht“ beurteilen. Ich weiß nichts über Stile – informelle Malerei, Tachismus … alles kein Begriff, aber das macht nichts. Ich kann dennoch Bilder finden, die mich einfach anrühren. Deren Farben mich ansprechen. Einfach schön.

 

 

 

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