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Das lange Wochenende in Bildern

Donnerstag
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Freitag
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Samstag
Samstag

Sonntag
Sonntag

Es gibt schlechtere Wochenenden, würde der Schwabe sagen.

Unterwegs nach Weihnachten, 24. Dezember

Adventsbild, 24. Dezember

Dem Licht entgegengehen


Nicht immer
erkennen wir
alles
ganz deutlich.

Dennoch
das Ziel
nicht
aus den Augen verlieren –

auf dem Weg
zum Licht
weitergehen.

Elisabeth Meuser

***

Möge die Straße uns zusammenführen!

Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein;
sanft falle Regen auf deine Felder, und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.

Führe die Straße, die du gehst immer nur zu deinem Ziel bergab;
hab’, wenn es kühl warme Gedanken und den Mond in dunkler Nacht.

Hab’ unterm Kopf ein weiches Kissen, habe Kleidung und das täglich Brot;
sei über vierzig Jahre im Himmel, bevor der Teufel merkt: Du bist schon tot.

Bis wir uns mal wiedersehen, hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt;
Er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust dich nie zu fest.

Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand,
halte er dich fest in seiner Hand.

irischer Reisesegen

Ich wünsche allen frohe und friedvolle Weihnachten und erholsame Tage!

Unterwegs nach Weihnachten, 22. Dezember

Adventsbild, 22. Dezember

Ich bin
auf dem Weg
ich suche
um zu finden
um doch
nie anzukommen
nie zu finden
Besser
gehen
suchen
als stillzustehen
abzuwarten
ob ich gefunden werde
Manchmal
träume ich davon
dass ich nicht immer
nur blühen muss
sondern Zeit
und Ruhe habe
um Kraft für neue Triebe
zu sammeln

Andrea Schwarz

Unterwegs nach Weihnachten, 21. Dezember

Adventsbild, 21. Dezember

Beim letzten Mal, als ich darüber geschrieben habe, ging es mir vor allem um die Worte. Unser Trampelpfad wird in anderen Ländern so viel poetischer benannt: Desire paths – Sehnsuchtspfade.

Aber nun ist mir das ganze wieder in den Sinn gekommen und es geht hier um sehr viel mehr. Was sind Trampelpfade – zuerst einmal Abkürzungen, inoffizielle Wege. Der Fußgänger ist nun mal ein umwegscheues Wesen und sobald sich die Möglichkeit bietet, einen Weg abzukürzen, so geschieht das. Und wenn einer angefangen hat, eine Spur gelegt hat, kommen die anderen hinterher. Häufig wird solch ein Weg immer wieder beseitigt, genauso schnell bildet er sich wieder. Weil er die direkteste Verbindung ist. Oft wird so ein inoffizieller Weg hinterher „legalisiert“, weil eben die Masse der Fußgänger stärker ist als jeder unpraktische Wegeplanung.

Es werden also „foot anarchists“ gebraucht, die die erste Spur erstellen. Die anderen kommen dann hinterher. Je häufiger begangen der Weg ist, desto mehr Leute folgen nach. Um Sehnsuchtspfade entstehen zu lassen, muss man also die vertrauten Wege verlassen, einen unkonventionellen Weg einschlagen.

Aber Sehnsuchtspfade – darunter stelle ich mir zuerst mal einen „romantischen“ Weg vor, eng, geheimnisvoll, gewunden, mit schönen Ausblicken und Ausruhstellen.

Jetzt sind das aber einfache Abkürzungen. Da werden Ecken abgeschnitten, da werden kurzerhand zwei wichtige Punkte verbunden – auf direktem Weg. Einfach in die Wiese „getrampelt“.

Geht die Sehnsucht vielleicht den direkten Weg? Führt sie geradewegs zum Ziel?

Auf jeden Fall ist ein Sehnsuchtspfad zuerst nur ein schmale Fußspur im Schnee oder im Gras, der dann, wenn er öfters begangen wird, zum richtigen Weg auswächst, dann zum „Elefantenpfad“ werden kann.

Unterwegs nach Weihnachten, 20. Dezember

Wenn wir wüßten, daß die Welt ein Labyrinth ist, dann wüßten wir, daß es ein Zentrum gibt. Egal ob dort etwas Schreckliches wie der Minotaurus oder etwas Göttliches wohnt. Aber es gäbe ein Zentrum. Wenn wir hingegen annehmen, daß die Welt Chaos sei, dann wären wir wirklich verloren.
Jorge Luis Borges

Der Wanderer auf seinem Irrweg sieht doch zu seinem Trost immer wieder eine neue Gegend vor sich, und damit erwacht immer wieder in ihm die Hoffnung sich zurechtzufinden; dagegen einer, der sich in sich selbst verirrt hat, bewegt sich auf einem so kleinen Gebiet, daß er immer dieselbe wohlbekannte Gegend durchwandern muß; und obwohl er sich dessen bewußt ist, findet er doch keinen Ausweg.
Sören Kierkegaard, Kierkegaard – Philosophische Schriften